Heinz Drossel arbeitete zusammen mit Schülern des Geschwister-Scholl-Gymnasiums seine Lebensgeschichte auf. Viele Gespräche zwischen ihm und den Schülern weckten ein kritisches und engagiertes Umgehen mit der Geschichte und inspirierte die Schüler zu aktivem Handeln gegen den Ungeist der Diktatur, gegen das Vergessen und für eine demokratische Gesellschaft. Er unterstützte zahlreiche Aktivitäten, so beteiligte er sich aktiv am Bestreben des Jugendgemeinderats und des Geschichtsprojekts gegen NS-Propagandabilder im Waldkircher Rathaus und er motivierte das Geschichtsprojekt dazu, sich für die Umbenennung der Hindenburgstraße einzusetzen.
Das schönste und wichtigste, was wir mit Heinz Drossel erleben durfte, war unser Aufenthalt mit ihm in Berlin. Heinz Drossel nahm Abschied von Berlin und wir durften ihn dabei begleiten. Auf dieser Berlinfahrt im November 2001 entstand eine tiefe Freundschaft zwischen Heinz Drossel und vielen von uns. Viele von uns fragten ihn um Rat und wir wollten ihm einfach nur zuhören und zuschauen. Denn ein wichtiger Bestandteil unserer Geschichtsprojektarbeit ist die Filmarbeit. So können wir ihn heute noch sehen, wie er mit uns durch Berlin geht und uns die wichtigsten Stätten seines zivilcouragierten Handelns zeigt. Wir sind in senzig bei der Rettung der vier untergetauchten Juden, wir sind im Versteck in Tempelhof, wir gehen auf die Jungfernbrücke, wo er seine spätere Frau vor dem Freitod bewahrt. Für alle Teilnehmer war diese fahrt ein ganz besonderes Erlebnis.
Anhand von der folgenden Filmausschnittes können Sie dies hier nachvollziehen:
Hier können Sie sehen, dass Heinz Drossel auch nach dem Berlinaufenthalt eng mit uns verbunden blieb.
Die Trauerrede von Ulrich Fischer-Weissberger, gehalten bei der Beerdigung Heinz Drossels.